Montag, 8. Dezember 2008

Corporate Podcasts

BASF bietet Neugierigen die Möglichkeit, Fragen an den Chemie Reporter zu mailen. Der sucht dann nach Antworten und diese landen als Podcasts auf der BASF-Website.
Die Frage, die ich besonders interessant fand - als Kaffeesüchtige - ist: "Warum riecht Kaffee so gut?"
Die Antwort habe ich nicht ganz verstanden... irgendwelche Substanzen vermischen sich bei über 140 Grad... eine Mischung aus Caramell und Nuss... und LEIDER: Der Kaffee-Duft kann nicht künstlich hergestellt werden :-(

http://www.basf.com/group/corporate/de/content/news-and-media-relations/podcasts/chemical-reporter/coffee-aroma

Corporate Blogs

Nachdem ich einige Websites bekannter Unternehmen durchforstet habe, stellte ich überraschend fest, dass diese gar keine Feeds haben.

Dann stiess ich zufällig auf die Swisscom-Seite... Diese hat tatsächlich ein super Angebot: "Sie können unsere Medienmitteilungen ab sofort auch via RSS empfangen."

Swisscom hat also nicht nur das Logo modernisiert, sondern auch die Kommunikation!

http://www.swisscom.com/GHQ/content/media/rss.htm?lang=de

Community Marketing

Das Ende der klassischen Kundenansprache

Die Zahl der Absatz- und Kommunikationskanäle steigt. Früher erreichte man mit einem Werbespots viel mehr Menschen als heute. Die Kosten pro Kunde steigen also drastisch.
Obwohl Studien zeigen, dass das Medium Internet von den Zielgruppen am häufigsten genutzt wird, verschlafen es viele Unternehmen, ihre Medienmittel hier einzusetzen.

Nicht nur die Kanäle werden schwieriger zu handhaben. Auch der klassifizierbare Konsument ist passé, Stereotypen für die Massenansprache schwinden. Differenzierung und Individualisierung sind gefragt.
Die Kunden von heute informieren sich vor dem Kauf und handeln nach ihren persönlichen Präferenzen. Die meisten geben bei Befragungen an, dass sie sich von Werbung belästigt fühlen. Die Folge: Sie überblättern Anzeigen, ignorieren Plakate usw.
Die klassische Form von Kundenansprache wird immer unbeliebter.
Was also ist zu tun?

Alle Macht den Kunden
Unternehmen müssen den Kunden verstehen. Die Machtverhältnisse verschieben sich stetig von den Firmen zu den Kunden. Massenproduktion von Massenware für den Durchschnittskunden ist Vergangenheit. Das Vertrauen in die Anbieter ist geschwunden. Konsumenten verlassen sich auf ihre Freunde, Familie und Erfahrungsberichte von völlig Fremden.
Dank dem Internet ist vollständige Information auf breiter Basis verfügbar. Käufer erzählen von ihren Erlebnissen, sie berichten über Vor- und Nachteile verschiedener Technologien, zeigen Preisvergleiche usw. Also beruht die Wahl beim Kaufen auf maximaler Information.
Die Kunden fordern auch maximale Reaktionsgeschwindigkeit. Dem kommt das Internet nach.
Doch das Internet gebiert nicht nur den informierten Kunden, es individualisiert ihn auch. Die Konsumenten wollen jedem Artikel ihren eigenen Stempel aufdrücken. Mass- statt Massenfertigung!
Das Resultat: unzählige Nischenmärkte entstehen. Statt von Blockbustern kommt das Geld jetzt von einer Vielzahl von Produkten mit geringen Stückzahlen.
Das ist das Ende von Massenware, das Ende des Durchschnittskunden und somit auch das Ende der Massenkommunikation!
Um den Nicht-Durchschnittskunden zu erreichen, muss das Unternehmen ihn verstehen, ihm zuhören und antworten. Doch die Kunden sind an einer one-to-one-Beziehung zum Unternehmen gar nicht interessiert. Die entscheidenden Informationen werden zwischen Kunden untereinander getauscht. Die Unternehmen sollten also diese Verbindung zwischen den Kunden unterstützen.
Das was zählt im Netz, ist einzig der Ruf. Er schafft Vertrauen und verleiht Macht.

Sechs Thesen
1) Lassen Sie los. Der Kontrollverlust ist unvermeidlich, sich dagegen zu sträuben bringt nichts.
2) Fördern Sie den Dialog - mit den Kunden, unter den Kunden, selbst unter Nicht-Kunden.
3) No more bullshit marketing. Die "guten, alten Werte" kehren zurück.
4) Mitmachen lassen. Die Welt des Konsums gehört den Kunden - Anbieter leben nur noch darin.
5) Geben Sie Anerkennung. Kunden engagieren sich für "ihre" Marken in bisher ungekanntem Masse.
6) Experimentieren. Die rasant ansteigende Komplexität verunmöglicht sichere Prognosen.
Gewissheit bringt nur das Ausprobieren.

Meine Meinung
Ich denke, dass Unternehmen die potenzielle Kundschaft am besten erreichen, indem sie den Marketing-Mix anwenden. Botschaften müssen gezielt sein und richtig platziert werden. Das kann nicht mit nur einem Medium erreicht werden.
Wenn Unternehmen die richtigen Kommunikationsmittel verwenden und die oben genannten Thesen beachten, können sie einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen erreichen.
Dazu wird aber ein innovatives Management und eine offene Kultur benötigt. Kommunikation ist bekanntlich Chefsache, also müssen sich diese den neuen Herausforderungen stellen und falls nötig umdenken.

Der Long Tail

Der Verkauf von Millionen Nischenprodukten ist ein lukratives Geschäft. Das was bisher die an Hits orientierten Einzelhändler beschränkte - begrenzte Regalfläche und Geografie - wird von Internetanbietern überwunden.
Jeder Song findet einen Abnehmer, selbst wenn es pro Monat nur ein paar Leute irgendwo auf der Welt sind. Das ist der Long Tail.
Die wirtschaftlichen Gegenheiten des traditionellen Einzelhandels begrenzen die Produktpalette. Internetanbieter dagegen können ein unbegrenztes Sortiment führen.
Dadurch werden nun Nischenprodukte leicht verfügbar und die Nachfrage dafür steigt. Dabei verbessern sich auch die Vertriebsbedingungen für Internetunternehmen.

Diese Entwicklung wird in Zukunft ganze Branchen und auch unsere Kultur völlig verändern.
Ich frage mich, was dann mit den ganzen Einzelhändlern passieren wird...
Wird es die in 50 Jahren überhaupt noch geben? Oder führt die Digitalisierung sogar dazu, dass in Zukunft alles nur noch über das Internet vertrieben wird und Regalflächen total verschwinden?
Die Vorteile des Internetvertriebs liegen klar auf der Hand:
- man muss die Einnahmen nicht mit Einzelhändlern teilen
- unbeschränktes Sortiment
- Lager- und Verteilungskosten minim
- überall, für jeden verfügbar
- Suchhilfen usw.

Donnerstag, 27. November 2008