Das Ende der klassischen Kundenansprache
Die Zahl der Absatz- und Kommunikationskanäle steigt. Früher erreichte man mit einem Werbespots viel mehr Menschen als heute. Die Kosten pro Kunde steigen also drastisch.
Obwohl Studien zeigen, dass das Medium Internet von den Zielgruppen am häufigsten genutzt wird, verschlafen es viele Unternehmen, ihre Medienmittel hier einzusetzen.
Nicht nur die Kanäle werden schwieriger zu handhaben. Auch der klassifizierbare Konsument ist passé, Stereotypen für die Massenansprache schwinden. Differenzierung und Individualisierung sind gefragt.
Die Kunden von heute informieren sich vor dem Kauf und handeln nach ihren persönlichen Präferenzen. Die meisten geben bei Befragungen an, dass sie sich von Werbung belästigt fühlen. Die Folge: Sie überblättern Anzeigen, ignorieren Plakate usw.
Die klassische Form von Kundenansprache wird immer unbeliebter.
Was also ist zu tun?
Alle Macht den Kunden
Unternehmen müssen den Kunden verstehen. Die Machtverhältnisse verschieben sich stetig von den Firmen zu den Kunden. Massenproduktion von Massenware für den Durchschnittskunden ist Vergangenheit. Das Vertrauen in die Anbieter ist geschwunden. Konsumenten verlassen sich auf ihre Freunde, Familie und Erfahrungsberichte von völlig Fremden.
Dank dem Internet ist vollständige Information auf breiter Basis verfügbar. Käufer erzählen von ihren Erlebnissen, sie berichten über Vor- und Nachteile verschiedener Technologien, zeigen Preisvergleiche usw. Also beruht die Wahl beim Kaufen auf maximaler Information.
Die Kunden fordern auch maximale Reaktionsgeschwindigkeit. Dem kommt das Internet nach.
Doch das Internet gebiert nicht nur den informierten Kunden, es individualisiert ihn auch. Die Konsumenten wollen jedem Artikel ihren eigenen Stempel aufdrücken. Mass- statt Massenfertigung!
Das Resultat: unzählige Nischenmärkte entstehen. Statt von Blockbustern kommt das Geld jetzt von einer Vielzahl von Produkten mit geringen Stückzahlen.
Das ist das Ende von Massenware, das Ende des Durchschnittskunden und somit auch das Ende der Massenkommunikation!
Um den Nicht-Durchschnittskunden zu erreichen, muss das Unternehmen ihn verstehen, ihm zuhören und antworten. Doch die Kunden sind an einer one-to-one-Beziehung zum Unternehmen gar nicht interessiert. Die entscheidenden Informationen werden zwischen Kunden untereinander getauscht. Die Unternehmen sollten also diese Verbindung zwischen den Kunden unterstützen.
Das was zählt im Netz, ist einzig der Ruf. Er schafft Vertrauen und verleiht Macht.
Sechs Thesen
1) Lassen Sie los. Der Kontrollverlust ist unvermeidlich, sich dagegen zu sträuben bringt nichts.
2) Fördern Sie den Dialog - mit den Kunden, unter den Kunden, selbst unter Nicht-Kunden.
3) No more bullshit marketing. Die "guten, alten Werte" kehren zurück.
4) Mitmachen lassen. Die Welt des Konsums gehört den Kunden - Anbieter leben nur noch darin.
5) Geben Sie Anerkennung. Kunden engagieren sich für "ihre" Marken in bisher ungekanntem Masse.
6) Experimentieren. Die rasant ansteigende Komplexität verunmöglicht sichere Prognosen.
Gewissheit bringt nur das Ausprobieren.
Meine Meinung
Ich denke, dass Unternehmen die potenzielle Kundschaft am besten erreichen, indem sie den Marketing-Mix anwenden. Botschaften müssen gezielt sein und richtig platziert werden. Das kann nicht mit nur einem Medium erreicht werden.
Wenn Unternehmen die richtigen Kommunikationsmittel verwenden und die oben genannten Thesen beachten, können sie einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen erreichen.
Dazu wird aber ein innovatives Management und eine offene Kultur benötigt. Kommunikation ist bekanntlich Chefsache, also müssen sich diese den neuen Herausforderungen stellen und falls nötig umdenken.
Montag, 8. Dezember 2008
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2 Kommentare:
«Kommunikation ist bekanntlich Chefsache, also müssen sich diese den neuen Herausforderungen stellen und falls nötig umdenken.» - müssen sie umdenken?
Ja! Sehr viele müssen umdenken. Wir haben gelesen, dass trotz der Studie über TV-, Radio- und Internetnutzung, viele Unternehmen ihre Medienmittel falsch einsetzen. Vor allem solche, die von einem Chef der "älteren Generation" geführt werden. Ich habe selbst in solch einem Unternehmen gearbeitet und konnte dort das Sträuben gegen Veränderungen miterleben.
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